Krankenversicherung in Spanien

Die gesetzliche Krankenversicherung in Spanien wird hauptsächlich durch Beiträge zur Sozialversicherung finanziert, die sowohl von Arbeitnehmenden als auch von Arbeitgebenden geleistet werden. Die Beiträge richten sich nach dem Einkommen des Versicherten und betragen in der Regel ca. 4,7 % des Bruttogehalts für Arbeitnehmende, während Arbeitgebende ca. 23,6 % beitragen.

Private Krankenversicherungen in Spanien kosten unterschiedlich viel, abhängig von verschiedenen Faktoren, wie zum Beispiel Alter, Gesundheitszustand, Umfang der Abdeckung und dem Versicherungsanbieter. Im Durchschnitt liegen die Kosten zwischen 50 und 200 Euro monatlich pro Person.

Bei einem Umzug nach Spanien ist eine Auslandskrankenversicherung nicht obligatorisch. Es wird jedoch dringend empfohlen eine internationale Krankenversicherung abzuschließen. Diese bietet umfassendere Deckung, die auch Aufenthalte in Deutschland abdeckt und zusätzliche Leistungen wie schnellere Zugänge zu Spezialisten und private Krankenhauszimmer umfasst. Besonders für Personen, die regelmäßig zwischen beiden Ländern pendeln oder Besuche in Deutschland planen, stellt eine internationale Krankenversicherung eine sinnvolle Absicherung dar, die flexible und umfassende Gesundheitsversorgung gewährleistet.

Grundsätzlich sind Arbeitgebende deutscher Expats nicht verpflichtet, ihren Mitarbeitenden eine Krankenversicherung anzubieten. In Spanien gibt es jedoch das System der Sozialversicherung (Seguridad Social), zu dem Arbeitgebenden und Arbeitnehmenden Beiträge leisten müssen, um grundlegende Gesundheitsleistungen zu finanzieren. Typischerweise umfasst eine durch den Arbeitgebenden bereitgestellte Krankenversicherung in Spanien grundlegende medizinische Leistungen ab, die über das öffentliche Gesundheitssystem hinausgehen. Dies kann ärztliche Konsultationen, Krankenhausaufenthalte und in einigen Fällen zusätzliche Leistungen wie zahnärztliche Behandlungen umfassen. Allerdings kann dies je nach Unternehmen und Vereinbarung variieren und deckt möglicherweise nicht alle individuellen Bedürfnisse ab. Daher wird empfohlen, dass deutsche Expats zusätzlich eine private Krankenversicherung abschließen, um eine umfassendere und individuell angepasste Gesundheitsversorgung zu gewährleisten.

Als deutsche:r Studierende:r in Spanien ist eine Krankenversicherung erforderlich. Internationale Studierende müssen entweder in das spanische Sozialversicherungssystem eingeschrieben sein oder eine private Krankenversicherung abschließen, die ihre Gesundheitskosten während des Aufenthalts abdeckt. Eine private Krankenversicherung bietet zusätzliche Vorteile wie schnellere Arzttermine, bessere Unterbringung im Krankenhaus und umfassendere medizinische Leistungen im Vergleich zur öffentlichen Gesundheitsversorgung. Weitere Informationen und Details zu den rechtlichen Anforderungen finden sich auf den offiziellen Websites der Seguridad Social und des spanischen Außenministeriums (https://www.seg-social.es/wps/portal/wss/internet/HerramientasWeb/9083f0b1-1cf1-411e-b483-7551440fa1a7/0dbcafb0-4418-4f59-85e2-cd2a5c180fb9).

Für Familien, die nach Spanien ziehen, gibt es mehrere Krankenversicherungsoptionen, um ihre Gesundheitsversorgung sicherzustellen. Eine Möglichkeit ist die Einschreibung in das spanische Sozialversicherungssystem, das eine grundlegende Gesundheitsversorgung abdeckt, sobald Familienangehörige erwerbstätig sind oder ein Einkommen erzielen.

Zusätzlich dazu ist der Abschluss einer privaten Krankenversicherung eine empfehlenswerte Wahl. Private Versicherungen bieten Familien erweiterte Leistungen wie schnellere Arzttermine, Zugang zu Privatkliniken und zusätzliche Gesundheitsleistungen wie zahnärztliche Versorgung und Brillen.

PassportCard bietet spezielle Policen für Familien an, bei denen alle Familienmitglieder abgedeckt sind. Hier ist die medizinische Versorgung sowohl in Spanien gewährleistet, als auch bei Besuchen in anderen Ländern, wie beispielsweise Deutschland. Grundsätzlich werden hierbei alle medizinischen Leistungen mit der PassportCard gezahlt, die mit den Finanzen der Versicherung verknüpft sind, so dass keine Vorleistungen erforderlich sind.

Als deutsche Person im Ruhestand, die nach Spanien ziehen möchte, sollten Sie folgende Schritte zur Krankenversicherung in Spanien für Rentner:innen unternehmen:

• Europäische Krankenversicherungskarte (EHIC) für vorübergehende Aufenthalte.
• S1-Formular bei der deutschen Krankenversicherung beantragen, um Zugang zur spanischen gesetzlichen Krankenversicherung zu erhalten.
• Registrierung bei der spanischen Sozialversicherung mit dem S1-Formular.
• Abschluss einer privaten Krankenversicherung für umfassendere Leistungen wie schnellere Arzttermine und Zugang zu Privatkliniken.

Regelmäßige Überprüfung und Anpassung der Versicherungspolice ist wichtig, um sicherzustellen, dass sie weiterhin allen Bedürfnissen entspricht und die gesetzlichen Anforderungen für Rentner in Spanien erfüllt werden.

PassportCard bietet einen individuellen und umfangreichenden Versicherungsschutz, auch für Spanien. Zu beachten ist jedoch, dass PassportCard nur bis zu einem Alter von 64 Jahren relevant ist.

Wenn Vorerkrankungen bestehen, ist es äußerst wichtig, diese bei der Beantragung einer Krankenversicherung offenzulegen. Werden Vorerkrankungen verschwiegen kann dies dazu führen, dass Ansprüche abgelehnt werden oder die Versicherungspolice ungültig wird. Es gibt spezielle Versicherungspläne, die auch Vorerkrankungen abdecken, jedoch können die Prämien höher sein oder es können Wartezeiten für die Deckung gelten. Es ist wichtig sicherzustellen, dass die gewählte Versicherungspolice alle relevanten Vorerkrankungen abdeckt und dass alle Bedingungen klar definiert sind, um im Bedarfsfall angemessen versorgt zu sein.